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Video-Livestreaming für Einsteiger – Teil 2

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Livestream PodiumsdiskussionUpdate August 2013 – Streaming-Anbieter im Vergleich

Ein Streaming-Anbieter bietet die Möglichkeit, einfach und unkompliziert einen Livestream ins Internet zu senden. Über eine browserbasierte Anwendung kann man in wenigen Schritten einen Livestream starten. Im ersten Teil dieser Reihe haben wir uns vor allem mit dem technischen Equipment auseinandergesetzt, in diesem zweiten Teil sollen zum einen die Grundfunktionen so einer Anwendung erklärt und zum anderen Streaming-Anbieter im Detail vorgestellt werden. Dazu haben wir uns make.tv, livestream.com, ustream.tv, justin.tv sowie Google-Hangout und AdobeConnect näher angeschaut.

Bevor man einen Anbieter auswählt, sollte man den eigenen Bedarf an den Livestream festlegen. Die folgenden Fragen können dabei helfen:

  1. Soll mit einer oder mehreren Kameras gefilmt werden?
  2. Soll bereits vorhandenes Bild- oder Videomaterial eingebunden werden?
  3. Sollen Personen via Bild und Ton zum Stream zugeschaltet werden?
  4. Sollen Zuschauer per Chat dabei sein können?
  5. Wie viel Budget habe ich für einen Anbieter?
  6. Welche Auswertungstools zur Statistik benötige ich?
  7. Darf der Stream öffentlich auf der Website des Anbieters sein?
  8. Darf es Werbung vor dem Stream geben?

Wenn man diese Fragen beantwortet hat, weiß man schon etwas genauer, welchen Bedarf man hat und wie aufwendig der Stream werden wird.

Wie funktioniert es?

Vortrag von Markus Beckedahl

Bevor man einen Livestream senden kann muss man sich bei einem Anbieter registrieren und damit einen Account anlegen. Ein Start-Account ist meist kostenlos, ein Premium-Account kostenpflichtig. Letzterer bietet dafür zusätzliche Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten. Dann hat man einen sogenannten Channel und kann auf Sendung gehen. Dazu öffnet man eine Anbieteranwendung oder auch Tool genannt, wählt die am Laptop angeschlossene Kamera  aus und startet den Stream. Bei den meisten Anbietern hat man unterschiedliche Anwendungen / Tools zur Auswahl. So gibt es oft Tools die gerade für einfache und schlichte Streamings gedacht sind, diese Tools sind leicht und ohne viel Hintergrundinfos intuitiv zu benutzen, verbrauchen nicht so viel Bandbreite und bieten dafür oft nur eine befriedigende Streaming-Qualität. Aufwendigere Produktionen lassen sich mit den Studio-Tools realisieren, hier kann man je nach Anbieter mehrere Kameras zusammenschalten und Ton- und Videomaterial, Bilder und Texte hinzufügen. Wie in einem Übertragungswagen, den man aus der Fernsehwelt kennt, sitzt man bei den Studio-Tools in einer Art virtuellem Übertragungswagen und gestaltet seinen Stream. Diese Tools verbrauchen in der Regel mehr Bandbreite, sind dafür in der Qualität aber auch deutlich hochwertiger. Bei solchen Tools ist ein genaueres Lesen der  Support-Dokumentation hilfreich, da die Studio-Tools nicht immer auf den ersten Blick selbsterklärend sind.

Aufzeichnung

Ein weiterer Vorteil eines Streaming-Anbieters ist, dass man den Stream nicht nur ins Internet senden sondern gleichzeitig auch aufzeichnen kann. Dies hat den Vorteil dass man hinterher die Aufzeichnung weiter verwenden kann.

Einbindung von Zuschauern

Tipp

Zum Angebot vieler Streaminganbieter gehört auch eine Mobile-App. Mit so einer App kann man  Livestreams per Smartphone oder Tablet produzieren.

Die einfachste Form der Zuschauerintegration ist die Einbindung via Chat. Dort haben die Zuschauer die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen oder direkt in eine Veranstaltung einbezogen zu werden. Beispielsweise können so Fragen via Chat in eine Veranstaltung zurückgespielt werden. Der Chat bietet die Möglichkeit, den Zuschauer aktiv an einem Stream teilhaben zu lassen. Auch ein Chat der Zuschauer untereinander ist eine nicht zu vernachlässigende Komponente. Die meisten Anbieter stellen eine Chatfunktion zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit ist das Hinzuschalten von weiteren Video- oder Tonquellen. Zuschauer können so via Kamera zum Stream dazu geschaltet werden. Diese Funktion eignet sich nicht nur für die Zuschauerintegration, sondern ist auch bei Expertengesprächen oder bei Interviews denkbar.

Die Anbieter

Livestream.com

Webcaster Tool Livestream.com

Livestream.com bietet einen Free-, einen Basic- und einen Premium-Account an. Die Kosten für den Basic-Account liegen bei 42 $ pro Monat. Der Premium-Account kostet 333$ pro Monat. Livestream.com setzt ganz auf werbefreies Streaming. So gibt es keine Werbebanner oder Werbeeinblendungen. Allerdings müssen sich die Zuschauer in der Free-Version bei Livestream.com registrieren und einloggen. Eine Einbindung der Streams in die eigene Website ist erst mit dem Premium-Account möglich, beim Free- und Premium-Account wird der Stream auf der eigenen Livestream.com-Event-Seite angezeigt.

Hier findet sich eine Übersicht der Funktionen je Account.

Make.tv

Studio von make.tv

Make.tv ist einer der wenigen deutschen Anbieter. Hier wird in Free-, Private-, Business- und Whitelabel-Accounts unterschieden. Für den Privat-Account muss man 24,90 € / Monat, für den Business-Account 99,00 € / Monat und für den Whitelabel-Account 249,00 € / Monat bezahlen. Beim Free-Account ist die Sendezeit auf täglich 30 Minuten begrenzt und der Stream ist nicht werbefrei. Der Free-Account eignet sich damit eigentlich eher als Test-Account. Live-Statistiken und Export der Aufzeichnungen sind erst ab dem Business-Account möglich. Das Einbinden eines Streams auf der eigenen Website ist ab dem Free-Account möglich.

Eine detaillierte Übersicht über die Tarife findet sich hier: http://www.make.tv/de/pages/payment

Ustream

Webcaster von Ustream

Ustream bietet einen kostenlosen Basic-Account, einen Silver-Account für 99 $ / Monat, einen Gold-Account für 499 $ / Monat, einen Platinum-Account für 999 $ / Monat sowie einen Enterprise-Account mit Preis auf Anfrage an. Die kostenpflichtigen Accounts unterscheiden sich in erster Linie durch die Anzahl der Stunden, die werbefrei gesendet werden können, die Auflösung in der gestreamt wird und in unterschiedlichen Social Media Features. Das Studio-Tool ist bei Ustream nicht browserbasiert, sondern muss heruntergeladen und installiert werden. Dabei kostet die Premiumversion mit multi-Kamera Funktion einmalig 199$, die kostenlose Free-Version bietet keine multi-Kamera Funktion. Einfache Streams mit einer Kamera ohne großartige Extras lassen sich browserbasiert mit einem Klick starten. Die Streams können auf der eigenen Seite eingebunden, separat dazu auch ein Chat, und Aufgezeichnet werden.

Weitere Informationen findet sich auf der Tarifübersichtsseite bei Ustream.tv.

Tipp

Gerade für Streams, die einfach, schnell und ohne viel Aufwand realisiert werden sollen, eigenen sich schlichte Tools sehr gut. Solche “Guerillastreams” können dann ohne Vorbereitung (und ggf. ohne Vorankündigung) gestartet werden.

Justin.tv

Justin.tv bietet einen kostenlosen Account, sowie vier verschiedenstufige Premium-Account mit unterschiedlichen Funktionen. Die Kosten beginnen bei 99$ / Monat und max. 100 Zuschauer die Stunde und enden beim Hailstorm-Account bei 999 $ / Monat und max. 9000 Zuschauer pro Stunde. Neben der unterschiedlichen Zuschaueranzahl unterscheiden sich die Accounts z.B. in der Auflösung, in der gestreamt werden kann. Sämtliche Premium-Accounts sind werbefrei. Bei der kostenlosen Variante wird vor dem Stream 20 Sekunden Werbung eingeblendet und es werden Werbebanner angezeigt. Nur die Aufzeichnungen der Streams können in die eigene Website eingebunden werden, der Livestream jedoch nicht.

Weitere Informationen zu den Tarifen finden Sie auf justin.tv.

Youtube Livestream

Im August 2013 hat Google die Beta Livestream-Funktion weiter ausgeweitet. Bislang konnte man nur Livestreams machen, wenn der eigene Kanal mindestens 1.000 Abonnenten hatte, nun liegt die Grenze bei 100 Abonnenten. Die maximale Auflösung der Streams liegt bei 1080p. YouTube-Livestreams lassen sich auf der eigenen Website einbinden. Allerdings können derzeit in Deutschland produzierte Streams nicht innerhalb von Deutschland empfangen werden.

Adobe Connect / Hangout on Air

Adobe Connect und Google-Hangout sind ursprünglich als Webcast- oder WebTalk-Tool konzipiert. Dennoch lassen sich mit diesen Anbietern Livestreams produzieren.

AdobeConnect kostet 49$ / Monat. Der Stream kann nicht auf der eigenen Website eingebunden werden, sondern wird in einem extra Fenster geöffnet. Die Benutzeroberfläche lässt sich komplett individuell gestalten. Das Einbinden von mehreren Kameras ist problemlos möglich, allerdings werden alle Videobilder gleich groß dargestellt, ein Hin- und Herschalten zwischen den Bildern ist nicht möglich.

Tipp: Live Encoder benutzen

Um Streams in einer höheren Auflösung und besseren Qualität zu senden, kann man Encoder Software wie den Flash Media Live Encoder oder Wirecast benutzen. Das Kamerasignal wird dann zunächst an den Encoder geschickt und anschließend an den Streaminganbieter. Beim Encoder kann man die Übertragungsdaten den eigenen Bedürfnisse und Komponenten anpassen.

Google-Hangout on Air ist kostenlos, man benötig einen Google-Account und einen YouTube-Account um Hangout on Air zu starten. Die Streams können in die eigene Website eingebunden werden, sind auch öffentlich im eigenen Youtube-Kanal zu sehen und können auch auf der eignen Google+ Seite eingebunden werden. Anschließend werden die Streams automatisch im eigenen Youtube-Kanal gespeichert und hochgeladen. Einen extra Chat beim Einbinden ist nicht vorhanden. Bis zu zehn Kameras können in einem Stream dazu geschaltet werden. Ein Hin- und Herschalten der einzelnen Kameras ist möglich, die weiteren Kameras bleiben klein im unteren Videobild zu sehen. Features wie das Zuschalten von Bauchbinden lassen einfach aktivieren. Die Auflösung liegt inzwischen bei 720p statt vorher 480p.

Fazit

Generell gilt bei der Auswahl des Streaming-Anbieters, dass man ausprobieren und testen muss, ob ein Anbieter den eigenen Anforderungen entspricht und zu einem passt. Fast alle Anbieter bieten Free-Accounts, die man zum Testen benutzen kann. Man sollte sich vorab überlegen, welche Features für die eigenen Livestreams wichtig und notwendig sind, wo der Stream gezeigt und was mit der Aufzeichnung passieren soll.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit Livestream-Anbietern? Lassen Sie uns über die Kommentare unten wissen, mit welchen Anbietern Sie welche Erfahrungen gemacht haben.


Creative Commons Lizenzvertrag Dieser Artikel steht unter der CC-by-Lizenz (mehr dazu). Der Name des Autors/Rechteinhabers soll wie folgt genannt werden: CC-by-Lizenz, Autor: Blanche Fabri für pb21.de. Die Screenshots stehen nicht unter einer freien Lizenz.

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